Rückblick auf die Entwicklung des Aeronauntenclub Don Bosco e.V. Saarlouis
Lesen Sie hier mehr über über 50 Jahre alten Verein in denen fast 200 Fußgängern zu Piloten ausgebildet und tausenden von Starts und Landungen absolviert wurden.
Gründung im Jahre 1964
Am 15. Mai 1964 finden sich etwa 10 Personen zur Gründung des neuen Flugvereins zusammen. Pastor Krämer wird zum 1. Vorsitzenden und Alfred Schug zum 2. Vositzenden gewählt. Die erste Satzung des Aeronautenclub Don Bosco Bedersdorf e.V. wird am 01.09.1964 verabschiedet. Zwar fehlen Fluggerät, Flugplatz und Geld – aber durch die Ausbildung von Missionsfliegern, die in der Vereinssatzung verankert wird – erhofft sich der Pastor kirchliche Spenden. Ob die ersten Gelder von dort oder aus weltlichen Quellen träufeln, ist nicht bekannt.
Immerhin gelingt es schon nach vier Wochen, das erste Segelfugzeug zu erwerben – eine Mü13 – Bau- Jahr 1952, vom Institut für Segelflugforschung in Freiburg – außerdem eine Motorwinde. Es gibt auch einige Äcker in der Nähe von Bedersdorf zu pachten, die als Flugplatz dienen. Zunächst gibt es dafür nur Außenlandegenehmigungen zugunsten einiger Piloten des ADB. Noch im gleichen Sommer legen 5 Jugendliche ihre erste Flugprüfung ab.
Im Winter 1964/65 versucht sich der Pastor bei höheren Instanzen als Geldbeschaffer. Zahlreiche Bittschriften gehen an Landrat, Landesregierung, Bischof – sogar an Konrad Adenauer. Die Antworten sind voller Anerkennung für den rührigen Pastor, aber selten mit einer Spendenzusage verbunden.
1965 – Das zweite Segelflugzeug
Die schmalen Finanzen erlauben immerhin ein weiteres Segelfugzeug – ein „Grunau-Baby“ dem Aeroclub Landau/Pfalz für 1000,- DM abzukaufen.
7300,- DM als Darlehen von der Kreissparkasse, für das einige Mitglieder persönlich bürgen, helfen dem Verein etwas aus der Geldnot.
Das Fluggelände bei Bedersdorf ist noch ohne Genehmigung der Landesregierung – trotzdem geht die Schulung weiter. Teilweise weicht man auf den Flugplatz „Fraulauterner Sand“ der „Flugsportfreunde“ Saarlouis-Dillingen aus.
Am 05.05.1965 wird schließlich die offizielle Genehmigung für das Fluggelände Bedersdorf erteilt. Noch im gleichen Jahr stirbt Pastor Rudolf Krämer in seiner fernen Pfarrgemeinde an den Folgen seiner Kriegsverletzungen.
1968 müssen die „Flugsportfreunde“ ihren Flugplatz auf dem heutigen Ford-Gelände wegen der Ford- Werksansiedlung aufgeben. Zum Ausgleich dafür verpachtet der Kreis Saarlouis ihnen ein ebenbürtiges Gelände nordöstlich der Gemeinde Düren (EDRJ), mit der Auflage, auch anderen Vereinen die Nutzung des Platzes einzuräumen. Ab Juni 1968 steht dem ADB der neugeschaffene Dürener Flugplatz (EDRJ) offen.
Aber erst im darauffolgenden Jahr kann der erste Segelflugkurs durchgeführt werden. Man verspricht sich vom neuen Flugplatz die Möglichkeit, Motorsegler zu fliegen und dort auch unterzustellen.
Drei Jahre nach dem Tod des Gründers, Pastor Krämer, entwickelt sich der Verein allmählich weg von der Idee des katholischen Jugendbundes, der künftige Missionsflieger hervorbringen soll. Er wird vielmehr sukzessiv ein Club fluginteressierter Leute, die ihre Freizeit losgelöst von kirchlicher Bindung betreiben wollen.
Am 10. Januar 1969 unterzeichnet ein Däne den Kaufvertrag über DM 2750,- für die Mü13 nebst Winde. Auch das Grunau-Baby findet bald einen neuen Besitzer.
1968 – Umzug nach Düren (EDRJ)
1970 – Der erste Motorsegler
Den ersten Motorsegler, einen „Motorfalken“ SF 25 B (D-KEBD) Baujahr 1969, erwirbt der ADB von der Akaflieg Saarbrücken, der vorläufig noch in Ensheim stationiert bleibt.
Einige Mitglieder besitzen bereits den notwendigen Pilotenschein und landen ab und zu in Düren ( EDRJ ), wo es nur eine Gras-Schotter-Landebahn gibt, daneben eine Halle mit Restaurant, beides Eigentum der „Luftsportfreunde“.
In der Absicht hier oben selbst einen Verkehrslandeplatz zu betreiben, errichtet die kreiseigene Flugplatz-GmbH 1970 eine Flugzeug- halle, in der auch der ADB Unterstellplätze anmieten kann. Des weiteren erhält die Landebahn einen Asphaltbelag.
Der ADB, finanziell und personell im Aufwärtstrend, kann sogar die Anschaffung eines neuen Motorseglers beschließen.
Im März 1971 steht der zweite Motorfalke vor der Halle, die D-KBAZ.
Hermann Jacob tritt im August 1971 als 2. Vorsitzender zurück. Sein Nachfolger wird Wilhelm Weiler, der 1973 verstirbt. Auf seinen Platz rückt Alois Thiel nach, ein Geschäftsmann, der auf dem Posten akribisch, still und bescheiden die Finanzen und den Geschäftsverkehr des Vereins bis 1991 überwachen wird.
Der Schulbetrieb läuft gut, die Mitgliederzahl wächst. Nach abgeschlossenem Lehrgang wird Hermann Jacob im April 1973 als Fluglehrer aktiv, neben ihm Hans Decker.
Ausbildungsleiter ist weiterhin Gerhard Lämmel.
1971 – Der zweite Motorsegler
1975 – Der dritte Motorsegler
Irgendwann – vielleicht nach der 2973. Platzrunde mit Schüler (er nennt es „Käskesrunde“) – will Hermann Jacob etwas moderneres fliegen, etwas was er in Österreich entdeckt hat. Der Sohn des dortigen Schmuckfabrikanten Brditschka hat seine Neigung zum Flugzeugbau entdeckt und baut ungewöhnliche Motorsegler, die durch Schubpropeller, Hochdeckerform und Bugradfahrwerk auffallen – genannt HB21.
Der Verein ist jetzt so finanz- und mitgliederstark, dass an die Anschaffung eines dritten Motorseglers zu denken ist. Herrmann Jacob, als eifriger Fluglehrer und Manager zum 1. Vorsitzenden gewählt, setzt sich für die HB21 ein – allerdings hat diese noch keine Zulassung für die Bundesrepublik. Daher chartert der ADB am 8.9.75 zu Vorführzwecken ein solches Flugzeug und fliegt es unter österreichischer Kennung (OE 0981).
Am 9. Dezember 1975 erfolgt der Kauf einer HB21 (OE 9105). Dieses Muster besticht durch seine uneingeschränkte Rundumsicht und seine gutmütigen Eigenschaften bei Flug, Start und Landung. Die HB21 ist beliebt für Überlandflug und wird mehrmals für Fliegerferien auf dem Flugplatz des Herstellers in Haid/Österreich verwendet. Ein Jahr später soll einer der beiden Motorfalken durch einen jüngeren Bruder aus gleichem Hause ersetzt werden – allerdings mit besseren Segeleigenschaften.